Einzigartig Erfurt

Die Frage, was Erfurt so einzigartig und unverwechselbar macht, stellen sich bestimmt nicht nur die Erstsemester, wenn sie aus verschiedenen Orten in die Landeshauptstadt strömen. Fragt man Erfurter kommen bei den Antworten nicht nur die Kultur und typische Orte, wie die Krämerbrücke oder der Petersberg, sondern auch Personen zur Sprache, die auffallen. Darunter „Mensa- Jürgen“, der „Brezelritter“ oder „Rosen- Rosi“. Sie alle sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken und sicherlich begegnet ihr ihnen das ein oder andere Mal. Diese mehr oder weniger kuriosen Originale sollen hier Erwähnung finden, um einen Blick unter die Oberfläche zu wagen und euch zu erinnern, die Augen und Ohren offen zu halten und kleine Besonderheiten wahrzunehmen, die Erfurt zu der bezaubernden Stadt machen, die wir alle so schätzen.

„Mensa- Jürgen“ wird vermutlich StudentInnen zuerst begegnen, denn er ist auf fast jeder Party dabei – auf der Tanzfläche oder als DJ. Man erkennt ihn an der Schildmütze, meist karierter Oberbekleidung und der Tatsache, dass er sich in fast jedem Club der Stadt zu Hause fühlt. Den Namen trägt der 56- Jährige übrigens aufgrund seiner Anstellung in der Erfurter Uni- Mensa.

Legendär ist außerdem „Rosen- Rosi“, eine ältere Frau. Bestückt mit guter Laune, ihrem Fahrrad und natürlich beladen mit Rosen, die sie verkauft. Dafür singt sie den Käufern und Käuferinnen auch gern ein Ständchen. Darum ist mein persönlicher Tipp, wenn ihr sie in der Stadt trefft: wünscht euch das Straßenbahnlied.

Am eindeutigsten zu erkennen ist der „Brezelritter“ in seinem mittelalterlichen Gewand und sein kaum zu überhörendes Glöckchen am Fuß, das ihn schon von weitem ankündigt. Als Krämer bietet er selbst produzierte Kräuterbrezeln und Liköre zum Probieren und zum Verkauf an. (Mehr Informationen auf seiner Homepage: http://www.brezelritter.de/) Neben dieser Tätigkeit ließ sich Rüdiger Koszyk, wie er eigentlich heißt, im Jahr 2009 auch für die Wahl zum Stadtratsmitglied aufstellen. Er sagte mir, dass er  immer das Ohr am Volk habe und dadurch die Probleme und Stimmungsbilder der Menschen direkt mitbekomme. Bei den Freien Wählern ist er immer noch aktiv.

Zum Erfurter Stadtbild gehören zu guter Letzt immer wieder Straßenmusikanten, wie den Hang Drum Spieler. Auf seinem auf den ersten Blick seltsam anmutenden Instrument, welches eher an einen Wok erinnert, musiziert er in der ganzen Stadt. Die Spielweise ist auf jeden Fall hörenswert und Neugierige können sich selbst ausprobieren. Anzutreffen ist er häufig vor dem Anger 1 oder an der Schlösserbrücke.

Auch der selbst ernannte Vagabund und Lumpazius Moritz Rabe (http://www.moritzrabe.de/) findet sich mit Klampfe oder wahlweise Ukulele in Erfurt ein. Mittlerweile wohnt er zwar in Bamberg und spielt nicht mehr so häufig, wie früher hier, aber er besuchte die Stadt zuletzt für ein Wochenende im Juli. Wie auf dem Foto zu erkennen ist diesmal sogar mit Begleitung. Die Erfurter hören ihn mit seinen kritischen und auch revolutionären Liedern gern, ob auf dem Anger, vor Cafés oder auf der Krämerbrücke. Immer frei nach seinem wunderbaren Motto, einem Zitat von Wilhelm Busch: „Wohl dem, der’s Beste nicht verlor, im Kampf des Lebens, den Humor!“.

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2 Antworten zu “Einzigartig Erfurt”

  1. Philipp sagt :

    Schöner Artikel! 🙂

  2. Moritz Rabe sagt :

    Die besten Grüße vom „Lumpazius“ selbst..
    Könnt ihr mir das dargestellte Photo in besserer Auflösung bei Gelegenheit
    zusenden?

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